Mehr als nur ein schöner Augenblick
Duo „Orgelsax“ war zu Gast bei den Zwieseler Orgeltagen
Zwiesel. Musik im Doppelpack gab es am vergangenen Sonntag bei den Zwieseler Orgeltagen: Das Duo „Orgelsax“ – Ralf Benschu am Saxophon und Jens Goldhardt an der Orgel – ließ sich wieder in St. Nikolaus hören.
Nachdem man sich beim ersten Konzert Gedanken über die – meist bekannten – Werke auf der Orgel machen konnte, ging die Reise diesmal ins Ungewisse; niemand wusste wirklich, was bevorstand. Waren es doch – bis auf die Sonate von Johann Joachim Quantz – alles Eigenkompositionen des Saxophonisten Ralf Benschu. Er versteht es, mit seinen verschiedenen Saxophonen (in verschiedenen Lagen) den Raum zum Klingen zu bringen. Während er seine Instrumente natürlich kennt und sich nur auf den Raum einzustellen braucht, muss sich der Organist Jens Goldhardt jedesmal neu auf die jeweilige Orgel einstellen.
Das Ergebnis ist immer spannend und die beiden schaffen es, eine musikalische Symbiose einzugehen – das Saxophon und die Orgel verschmelzen perfekt, auch dank der unermesslichen Klangphantasie Goldhardts, der die große Eisenbarth-Orgel wunderbar auszunutzen wusste.
So gab es denn Rumba- und Klezmer-Anklänge, ein bisschen Blues, wundervolle Augenblicke und durchaus Experimentelles in den Eigenkompositionen von Ralf Benschu und obendrein noch eine wirklich schöne Klassik-Interpretation: die Sonate von Johann Joachim Quantz hätte man in der originalen Besetzung mit Flöte und Bass continuo nicht besser hinbekommen können! Ein wirklich schönes Soloinstrument und eine ganz wundervolle obligate Orgel.
Zum Schluss dieses außergewöhnlichen Konzertes begann die Zugabe mit einem Riff aus dem 70er Jahre Album „Deep Purple in Rock“ – toll, dass die Orgel das kann! – , bevor das Saxophon mit „Hilf, Herr, meines Lebens“ einsetzte – eine erfrischende Kombination…
Dank an den Arbeitskreis „Klingende Kirche“, der zusammen mit der Stadtpfarrei und der Katholischen Erwachsenenbildung solche hochkarätigen Musiker an Land zieht. avb